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Dankbar bin ich meines Glückes Schmied
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Optimismus
Dankbar bin ich meines Glückes Schmied

Glücklich-Sein ist beeinflussbar! Großartige Möglichkeiten dazu bietet uns die Dankbarkeit.

Melanie Kluge
Psychologin

Im Jahr 2005 veröffentlichte Sonja Lyubomirsky mit zwei weiteren Wissenschaftlern einen richtungsweisenden Artikel zum Thema Glücklich-Sein1. Es ging darum, dass unterschiedliche Menschen unterschiedlich glücklich sind und woran das liegt. Die drei Wissenschaftler schlugen in ihrem Artikel die sogenannte «Happiness Formula» (Glücks-Formel) vor, die besagt, dass 50 Prozent der Unterschiede im Glücklich-Sein von den Genen abhängt, 40 Prozent von absichtsvollem Handeln und nur 10 Prozent von Lebensumständen. Lebensumstände bedeutet zum Beispiel, wo man lebt, wie alt man ist, ob man in der Kindheit Traumata erlebt hat, Beziehungsstatus, Einkommen und Gesundheit. All diese Lebensumstände haben also nur einen vergleichsweise geringen Einfluss darauf, wie glücklich Menschen sich fühlen. Viel wichtiger ist das absichtsvolle Handeln. Es steht für das, was wir tun und denken. Laut der Glücks-Formel sind also 40 Prozent des Glücklich-Seins beeinflussbar. Eine wirksame Möglichkeit, wie wir das beeinflussen können, ist Dankbarkeit. In den vergangenen 20 Jahren wurde viel dazu geforscht, und einige Ideen und Ergebnisse dieser Forschungen werden in den nächsten Abschnitten vorgestellt.

Dankbarkeit ausdrücken
Sie haben Ihre Dankbarkeit bestimmt schon oft trainiert, indem Sie anderen Menschen gegenüber Dank zum Ausdruck gebracht haben. Dies können wir auf unterschiedliche Art und Weise tun: mit Worten, mit Taten, mit Berührungen, mit unserer Mimik … Ihrer Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt.

Der Ausdruck von Dankbarkeit ist in unserer Gesellschaft tief verankert: ein Blumenstrauß oder Gutschein zum Arbeitsjubiläum als Dank für die engagierte Arbeit. Eine Rose und etwas von den Kindern in der Schule Gebasteltes zum Muttertag. Ein Mitbringsel, wenn man zum Essen bei Freunden eingeladen ist, oder Merci-Schokolade für die tolle Physiotherapeutin.

Aber auch die persönlichen Dankes-Momente in unserem Alltag sind wichtig! Sich beispielsweise bei einer Kollegin für ihre Unterstützung bedanken oder beim Sohn für das Ausräumen der Geschirrspülmaschine (selbst dann, wenn es ohnehin sein Job ist). Oft können wir unseren Dank aber auch ganz ohne Worte und ohne Materielles ausdrücken: zum Beispiel durch einen Danke-für-das-leckere-Essen-Kuss an den Partner, der uns bekocht hat, oder ein Danke-für-den-freundlichen-Service-Lächeln an die nette Verkäuferin. Ich bedanke mich gerne im Alltag und erfreue mich dann an der Reaktion meines Gegenübers. Je unverhoffter mein Dank, desto toller.

 

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