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Meine Zeit und ich
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Prioritäten
Meine Zeit und ich

Zeit zum Leben finden

Cornelia Dell’mour
Lehrerin
Burgdorf, CH

Der Wecker klingelt

Es ist 6:00 Uhr. Ich wache mit einer ausführlichen Aufgaben-Liste im Kopf auf und weiß, dass sie nur länger wird, wenn ich noch liegen bleibe. Auf mich warten Unterricht, Sitzungen, Projektplanungen, E-Mails, Gespräche mit Lehrerkollegen, Schülern und der Schulbehörde sowie auch viel Unvorhergesehenes. Ich leite ein kleines Gymnasium mit 90 Schülerinnen und Schülern, und es gibt nichts, was ich mehr brauche als Zeit. Am Ende eines solchen Tages falle ich meist einfach nur noch ins Bett. Zeit zum Leben neben einem anspruchsvollen Beruf – ist das überhaupt möglich?

Zehn Jahre später

ist es nicht der Wecker, der mich wach werden lässt, sondern einer meiner Söhne, der sich sicher ist, dass weder sein Bruder noch seine Eltern weiterschlafen sollten. Es ist 6:00 Uhr. Auf mich warten Kinderlieder, Windeln, Spielplätze, Bücher für Zweijährige, Stillen und noch mehr Windeln. Nach einem turbulenten Tag mit einem Baby und einem Kleinkind falle ich ebenfalls nur noch ins Bett, und diese Nacht wird bestimmt mehrmals unterbrochen. Ein Blick in den Spiegel und der Zustand meiner Wohnung verraten, dass mir die Zeit für ganz alltägliche Dinge fehlt. Zeit zum Leben neben kleinen Kindern – ist das überhaupt möglich?

Zeit als begrenztes, wertvolles Gut

Es sind zwei völlig unterschiedliche Lebenssituationen, und doch stellten und stellen sie mich vor dieselbe Herausforderung: Wie gehe ich mit meiner Zeit um? Mit der Zeit, die begrenzt ist, weil jeder Tag nur 24 Stunden zählt und mir damals wie heute regelmäßig die Energie ausgeht. Zudem rückt mein 40. Geburtstag näher, und ich werde daran erinnert, dass auch meine Lebenszeit irgendwann ablaufen wird und ich gar nicht wissen kann, wie viel Zeit ich noch zur Verfügung habe.

«Die Zeit ist zugleich unser wertvollster und verderblichster Besitz.»1 Im Unterschied zu den meisten Dingen, die wir besitzen, kann sie weder angespart noch gelagert werden. Nichts, was wir in unserem Leben tun, ermöglicht es uns, auch nur einen Moment zusätzlicher Zeit zu erhalten, und nichts kann verschwendete Zeit ersetzen. Spätestens am Ende eines Lebens ist uns wohl bewusst, dass Zeit wertvoller ist als Geld.

Doch ist es am Ende gar nicht die Quantität, sondern die Qualität, die ein erfülltes Leben ausmacht. Wie kann ich verhindern, dass meine Lebenszeit einfach nur verrinnt, während ich dabei bin, mein Leben zu planen? Hier ein paar Grundsätze, die mir in dieser Hinsicht wertvoll geworden sind:

 

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